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„…zum Helfen bin ich nicht zu klein, ich möchte wie Sankt Martin sein…“, klingt der Gesang von Posaunen unterstützt, vom Garten der Hessischen Landesvertretung in Berlin. Der Geruch von Glühwein und diversen Spezialitäten aus Hessen, locken viele Besucher in den Garten. Drei Tage lang präsentieren sich hessische Organisationen in der Bundeshauptstadt. Dabei ist auch das Deutsche Rote Kreuz Fulda mit heißem Apfelwein und vielem was das DRK zu bieten hat. Im besonderen Fokus steht die Stiftung „daHeim im Leben“. Sie wird von der Vorsitzenden des Kuratoriums, Donata Freifrau Schenck zu Schweinsberg, zum Martini Markt persönlich repräsentiert. (Zitat… Frau von Schenck „Wir dürfen die Senioren nicht vergessen. Besonders in diesen Zeiten brauchen sie Fürsprecher. Gerne nutzen wir die Möglichkeit hier in Berlin über unsere Arbeit mit Senioren zu berichten…“). Zum Auftakt hat sich die ehemalige Vizepräsidentin des DRK, mit Bekannten aus Kultur und Politik verabredet. Darunter auch die Schauspielerin Susanne Juhnke. Im Gespräch mit der Vorsitzenden erzählt diese von ihren Erfahrungen aus denen das Verständnis für Demenzerkrankte und ihre Angehörige resultiert.

Botschafterin „daHeim im Leben“:

„Es ist mir eine Herzensangelegenheit, mich für die Stiftung „daHeim im Leben“ einzusetzen und pflegenden Angehörigen Mut zu machen“, sagt Susanne Juhnke. Sie ist die Witwe des bekannten deutschen Schauspielers und Entertainer Harald Juhnke und Botschafterin der Stiftung. Sie erzählt von ihren Erfahrungen. „In guten wie in schlechten Zeiten“ und „Was bleibt ist die Erinnerung“, hat sie in Büchern festgehalten. „Von jetzt auf gleich wurde ich zur Pflegerin und habe meinem Mann immer beigestanden als er seine Erinnerung verlor und sich sein Wesen veränderte“, erzählt sie. „Diese Zeiten der Krankheit waren sehr intensiv, aufreibend aber auch gut, das gehört dazu“, weiß sie. „Wir haben viel gesungen und gelacht: du hast Glück bei den Frau‘n bell Ami und andere Lieder, die er auf der Bühne oder im Film gesungen hat“, erinnert sie sich etwas wehmütig. Harald Juhnke verstarb am 1. April 2005 im Alter von 75 Jahren an den Folgen seiner Demenzerkrankung. Mit viel Einfühlungsvermögen und Geduld hat Susanne Juhnke gelernt, wie wichtig es ist normal und liebevoll mit den Einschränkungen, welche die Krankheit mit sich bringt, umzugehen. Sie hat ihn auch in den letzten drei Jahren begleitet, die er im Pflegeheim verbrachte und professionell betreut wurde. So weiß sie aus eigener Erfahrung, wie wichtig der Zusammenhalt aber auch die Unterstützung des Umfeldes für pflegende Personen ist. „Kein pflegebedürftiger Mensch verdient es allein und freudlos dahin zu vegetieren. Würde und Wertschätzung gebührt auch gleichermaßen den Demenzkranken aber auch den pflegenden Angehörigen und den professionellen Pflegekräften, die diese harte Arbeit bewältigen“, erklärt Juhnke. Als großes Problem sieht auch sie den Fachkräftemangel und überlastete Mitarbeiter. Sie freut sich auch über den Einsatz von Roboter „Pepper“, der seit Januar die Bewohner des DRK Seniorenzentren in Fulda erfreut und hier zum Martini Markt vorgestellt wird. Als Botschafterin von „daHeim im Leben“, wünscht sich Susanne Juhnke, dass sich viele Menschen dieser wichtigen und hilfreichen Aufgabe mit Senioren und Demenzkranken anschließen und unterstützen.

Kunst für einen guten Zweck

Interessiert schaut sich Susanne Juhnke mit Donata Schenck zu Schweinsberg, Werke der Künstlerin Lilla von Puttkamer im großen Saal der Hessischen Landesvertretung an. Die Künstlerin schenkt der Stiftung eines ihrer Werke zur Versteigerung, auch die beiden Künstlerinnen Gloria Fürstin zu Thurn und Taxis und Elvira Bach stellen „daHeim im Leben“ jeweils ein Gemälde zur Verfügung. Zum Ende des Martini-Marktes werden die Kunstwerke versteigert. Der Erlös, kommt demenzkranken Seniorinnen und Senioren in ganz Deutschland zu Gute, zahlreiche Projekte in Senioreneinrichtungen sollen damit unterstützt werden.

(Autorin: Heike Knauff-Oliver)