„Erbarmen – zu spät, die Hesse komme!“ Drei Tage lang heißt es bei Berlins Durstigen „Ebbelwoi statt Berliner Weiße“. Verantwortlich dafür: Die Hessische Landesvertretung in der Bundeshauptstadt. Sie veranstaltet anlässlich des St. Martin-Tages am 11. November aktuell ihren Martini-Markt. 

Donnerstagabend um 18 Uhr war es endlich wieder soweit: Nach einem Jahr Corona-Pause eröffnete Dr. Bernadette Droste, Leiterin der Hessischen Landesvertretung, unter musikalischer Begleitung vom Jungen Blechbläser Quartett endlich die zweite Auflage des Martini-Marktes. Und OSTHESSEN|NEWS ist mittendrin. Der Martini-Markt habe laut Droste eine doppelte Funktion: Er erinnere im Herzen des politischen Berlins an die Ursprünge unseres Wirtschaftens und er präsentiert Waren vieler Anbieter, die sich auf traditionelle Herstellung von Produkten konzentrieren und damit den Reichtum hessischer Handwerkskunst vermitteln.

Droste: „Somit ist dieser Tag und dieser Markt eine Einladung zur Besinnung, zum Gespräch und letztlich auch zum Zusammensein sowie Zusammenhalt aller Menschen in unserer Gesellschaft, jenseits von Klassen und Konfessionen.“

Auch Fuldaer auf dem Martini-Markt vertreten

Und weil der Markt ja in Berlin stattfindet, geht es besonders hipp her: Glühgin gibt es genauso wie Stollenkonfekt, historische Stickkunst, handgearbeitete Filzschuhe und Naturseifen.Mit von der Partie ist auch die Fuldaer Stiftung „daHeim im Leben“ unter Vorsitz von Donata Freifrau Schenck zu Schweinsberg. Die Stiftung stellt im großen Saal der Hessischen Landesvertretung Bilder unter anderem von Gloria von Thurn und Taxis, Elvira Bach und Lilla von Puttkamer aus. Toll: Die Gemälde werden zum Ende des Martini-Marktes am 13. November um 15 Uhr für den guten Zweck versteigert. 

Auch prominente Hessen und Politiker mischen sich unter das Martini-Markt-Publikum. Der Fuldaer Bundestagsabgeordnete Michael Brand (CDU) etwa schaute sich die zahlreichen Stände genauestens an. Der Experte für Menschenrechte betont: „Ich finde es wunderbar, dass auch Osthessen und insbesondere die Stiftung „daHeim im Leben“ in Berlin Flagge zeigen – und dann auch noch an solch einem besonderen Ort wie dem Martini-Markt der Hessischen Lanmdesvertretung. Vielleicht muss ich dazu sagen: In Berlin ist das Feiern zu Ehren des Heiligen Martin keinesfalls üblich. Daher bin ich sehr dankbar für den gesamten Martini-Markt.“

Die christliche Botschaft der Nächstenliebe und des gegenseitigen Helfens sei in Krisen-Zeiten wie der Corona-Pandemie aktueller denn je.

Von Glüh-Gin und internationalen Touristen

Die Stiftung präsentiert nicht den einzigen osthessischen Stand. Denn den legendären Glüh-Gin und Ingwershots gibt es von Christoph Jestädt von der Hannheinehof Lebensmittel GmbH aus Niederrode: „Es ist eine tolle Chance sich hier zu präsentieren und die Fuldaer Fahne hochzuhalten. Über den Gründer-Preis hatten wir dieses Jahr das erste Mal die Gelegenheit am Martini-Markt teilzunehmen.“ Auch die Kunden aus aller Welt (Engländer, Japaner, Russen, …) seien begeistert: „Es wurde sich schon beklagt, dass wir nicht dauerhaft in Berlin vertreten sind.“ Der Bio-Landwirt vermarktet mit seinem Start-up regionale und nachhaltige Lebensmitteln aus Osthessen – von Säften über Wein, Nudeln und Brotaufstriche ist so einiges dabei.

Auf dem Martini-Markt in den Ministergärten 5 erwartet Besucher noch bis Samstag von 12 bis 20 Uhr hessische Spezialitäten, Traditionen, Innovationen und natürlich die Martinsgans. Möge so lange die hessische Kult-Band „Rodgau Monotones“ Recht behalten: „Die ganze West-Berliner Scene gibt sich Kraut und Rippchen hin.“