Die Stiftung daHeim
Mit dem Mauerfall 1989 und der deutschen Wiedervereinigung begann die Geschichte der Stiftung daHeim, damals noch die Stiftung „daHeim im Heim“. Die Wohnsituation der alten und pflegebedürftigen Menschen in der ehemaligen DDR war teilweise entsetzlich: Viele Menschen mussten in völlig baufälligen Häusern leben. Von den 1400 Alten- und Pflegeheimen im Osten Deutschlands waren knapp die Hälfte abrissreif und über 30 Prozent sanierungsbedürftig.
Hannelore Rönsch, CDU-Bundesfamilienministerin von 1991 bis 1994, erkannte schnell, dass der Staat alleine diese Aufgabe nicht schaffen konnte. Gemeinsam mit Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, der Politik, der Wissenschaft und Kunst, die sofort Hilfe zusagten, gründete sie am 25. Juni 1993 die Stiftung „daHeim im Heim“ mit dem Ziel „menschenwürdige Verhältnisse in den Alten- und Pflegeheimen in den Neuen Bundesländern zu schaffen“. Mitglieder der ersten Stunde waren zum Beispiel Prof. Dr. h.c. Walter Leisler Kiep (1926 – 2016), der ehemalige Ministerpräsident von Baden-Württemberg Prof Dr. Lothar Späth (1937-2016) oder der ehemalige Bundesaußenminister und Vizekanzler Dr. h.c. Hans-Dietrich Genscher (1927-2016) oder die ehemalige Bundesfamilienministerin und Wissenschaftlerin Frau Prof. Dr. Ursula Lehr. Aber auch Bankdirektoren, Rechtsanwälte, Mediziner und Unternehmer wirkten für die Stiftung aktiv mit. Erste Vorsitzende der Stiftung war die Gründerin Frau Hannelore Rönsch, die 2011 den Vorsitz übergab an Frau Petra Müller-Klepper – Staatssekretärin a.D. des hessischen Landtages.
Die allmähliche Angleichung der Standards in den Alten – und Pflegeheimen im Osten und Westen Deutschlands waren nach 22 Jahren abgeschlossen. Schon ab 2003 gab es eine Änderung der Stiftungssatzung, so dass seitdem auch Menschen mit Demenz in den Fokus der operativen Stiftungsarbeit rückten. Mit rund 2,5 Millionen Euro wurden über 250 Alten – und Pflegeheime in den neuen und nach 2003 auch in den alten Bundesländern gefördert und so die Lebensqualität der dort wohnenden Senioren aber auch die Arbeitsbedingungen der für sie wirkenden Mitarbeiter in den Einrichtungen massiv verbessert.
Die Stiftung im Wandel
Im Oktober 2015 sah die Stiftung „daHeim im Heim“ ihre Arbeit und Mission als erfüllt an und es gab Überlegungen diese auflösen. Aber nach einem Changeprozeß und einer strategischen Klausur stand fest: wir machen weiter und stellen die Stiftung mit gewandelten Prioritäten neu auf. Es galt nun Beiträge zur Schaffung würdigerer Lebensverhältnisse für alte, pflegebedürftige und behinderte Menschen zu leisten.
Zur neuen Vorsitzenden des Stiftungskuratoriums wurde im Herbst 2017 Donata Freifrau Schenck zu Schweinsberg gewählt. Seit über 11 Jahren ist sie auch Vizepräsidentin im DRK Bundesverband in Berlin und dort zuständig für die Wohlfahrts- und Sozialarbeit im Gesamtverband. Neuer Vorstand der Stiftung ist zudem seit 2017 Nils Möller, Landesgeschäftsführer des DRK Landesverband Hessen, sowie Frau Kirstin von Witzleben Stromeyer, Referentin für die Behindertenhilfe im hessischen Landesverband des DRK.
Außerdem konnte das Kuratorium durch neue Mitglieder verstärkt werden.
Eine neue Ausrichtung
„Eine der großen Herausforderung der Stiftung wird es sein, sich den Herausforderungen für die zu Pflegende zu stellen, da die Pflege und Betreuung von hilfebedürftigen Menschen weiterhin hohe fachliche Anforderungen stellt, die bewerkstelligt werden müssen“, sagt Stiftungskuratoriums-Vorsitzende Donata Freifrau Schenck zu Schweinsberg und sie betont weiter: „Unsere Ziele richten wir an der stärker alternden Gesellschaft aus um Menschen im Alter mit und ohne Beeinträchtigung sowie auch Senioren mit Migrationshintergrund weiterhin Aktivitäten in allen gesellschaftlichen Bereichen zu ermöglichen. Der „aktive Kopf“ sollte weiter aktiv bleiben.“
Dabei werden Konzepte zur Barrierefreiheit, Mehrgenerationenkonzepte, aber auch generationsübergreifende Projekte unterstützt und gefördert, wie zum Beispiel die Teilnahme an Kulturprogrammen, Theater- und Museumsbesuchen. Wo der Staat und die sozialen Beitragssysteme nicht greifen, will die Stiftung aktiv werden. Durch Patenschaften möchte die Stiftung zum Türöffner für Kulturprogramme werden und Menschen, die an Demenz erkrankt sind, Unterstützung gewähren so dass sie weiterhin am aktiven Leben teilhaben können. Die Stiftung unterstützt Einrichtungen und Projekte – in Ost und West. Sie hilft dabei, dass neue Ergebnisse aus der Forschung und Lehre, schnell in die Praxis und zu den betroffenen Menschen kommen. Auch bei der Weiterentwicklung der Hospizarbeit will sie mit Partnern zusammenwirken.
Die neue Ausrichtung der Stiftung brachte auch einen Namenswechsel mit sich, statt Stiftung „daHeim im Heim“ heißt sie heute einfach nur Stiftung daHeim.